Prinzessin Elisabeth wurde am 5. Juli 1207 als Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und Gertrud von Andechs-Meran auf der Burg Saros Patkos geboren. Ihr Vater und der Thüringer Landgraf Hermann kannten sich vom Kreuzzug her und vereinbarten ihre Verlobung mit dem erstgeborenen Sohn Hermann. Deshalb kam die vierjährige Elisabeth mit ihrer fünfjährigen Gefährtin Guda mit einer reichen Mitgift nach Eisenach zur Erziehung am Hofe des künftigen Gatten.

Hermann Junior starb aber schon 1216 und ein Jahr später auch der Landgraf. Am 6. Juli 1218 wurde der Bruder zum Ritter geschlagen und danach als neuer Landgraf Ludwig IV. Herr auf der Wartburg und übernahm die „Verlobungsverpflichtung“, aber auch aus Liebe. Die Hochzeit fand im Januar 1221 in der Georgenkirche statt.

Erbprinz Hermann wurde am 28. März 1222 auf der Creuzburg geboren und sein stolzer Vater ließ deshalb 1223 den Bau der steinernen Brücke über die Werra beginnen. Seine Schwester Sophia wurde am 20. März 1224 auf der Wartburg geboren und die zweite Schwester Gertrud am 29. September 1227, wahrscheinlich auf der Creuzburg, da war ihr Vater schon auf dem Kreuzzug am 11. September in Otranto in Italien an einer Seuche gestorben. Der Kreuzzug wurde abgebrochen.

Die Mutter Elisabeth musste mit ihren Kindern die Wartburg verlassen, nachdem ihr Schwager Heinrich Raspe die Regentschaft als Vormund für Hermann übernommen hatte. Sie hatte sich wohl 1226 als Regentin in Abwesenheit ihres Mannes zu großzügig in der Hungersnot um die Armen gekümmert und deshalb setzte Ludwig nun seinen Bruder Heinrich Raspe als Vertreter ein.

Elisabeth kam zu ihrem Onkel Bischof Ekbert nach Bamberg und sollte sogar den verwitweten Kaiser Friedrich II. heiraten, was sie aber ablehnte und lebte auf der Burg Pottenstein bis sie nach Marburg ging, aus ihrem Witwengut ein Hospital gründete und 1231 dort starb. 1235 wurde sie schon heiliggesprochen und Marburg ein Pilgerort. Das hatte auch Auswirkungen auf Creuzburg und seine Liboriuskapelle an der Brücke.

Der Sohn Hermann blieb beim Onkel und Vormund Heinrich Raspe auf der Wartburg und wurde 1237 der „jüngere Landgraf“ genannt. Mit 16 Jahren trat er  die Herrschaft über den hessischen Landesteil an und bestätigte in diesem Amt 1229 die Stadtrechte von Kassel. 1238 hatte er sich mit der Tochter des Kaisers Margarete verlobt, löste aber diese Verbindung, als der Kaiser zum zweiten Mal exkommuniziert worden war. Hermann verlobte sich nun im Oktober 1239 mit der achtjährigen Helene von Braunschweig. Am 12. Januar 1241 starb er auf der Creuzburg (der Überlieferung nach wurde er vergiftet) und wurde im Kloster Reinhardsbrunn beigesetzt.

Seine Schwester Sophia kam zur Tante und Äbtissin Mechthild ins Benediktinerinnenkloster Kitzingen, heiratete 1239 den Herzog Heinrich von Brabant (ab 1248 war sie selbst Herzogin), belagerte und verbrannte 1259 mit ihrem Schwiegersohn Creuzburg im Kampf um die Herrschaft in Thüringen.  Ihr Sohn Heinrich wurde nach dem Erbfolgekrieg erster Landgraf des nun selbständigen Hessen.

Schwester Gertrud kam ins Chorfrauenstift Altenburg bei Wetzlar und wurde schon mit 21 Jahren dort Äbtissin (sie starb 1297).

Der letzte Thüringer Landgraf Heinrich Raspe starb 1247 kinderlos als Gegenkönig („Pfaffenkönig“).

Karl-Heinz Michel

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