Ein Schmuckstück kehrt zurück
Am 02.03.2018 übergab der Burg- und Heimatverein Creuzburg e.V. ein wirkliches Schmuckstück an das Museum auf der Burg. Es handelte sich dabei um einen Rokoko- Steingutofen, der einstmals auf der Creuzburg stand.
Bis dahin, war es eine lange und aufregende Geschichte. Er wurde 1962 aus dem ehemaligen Schloss Creuzburg abgebaut und an die Dornburger Schlösser ausgeliehen. Dort stand er bis 2003 im Damenzimmer des Rokokoschlosses der Dornburger Schlösser. Eher zufällig fand unser Vereinsvorsitzende Klaus Martin eine Notiz seines Vorgängers, und seine Nachforschungen ergaben, dass der Ofen zwischenzeitlich abgebaut und die Einzelteile im Depot der Klassikstiftung Weimar eingelagert wurden. In einer Vorstandssitzung verständigte man sich, dass dieser ja noch immer Eigentum der Burg ist und auf jeden Fall zurück geholt werden sollte. Die Abholung der mittlerweile gut verpackten Ofenteile erfolgte am 05.April 2016. Sie wurden im Bauhof der Stadt Creuzburg zwischengelagert.
Im September 2016 stellten wir einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Erhaltung von Kulturdenkmalen bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Wartburgkreis in Höhe von 3.225,- Euro. (der Kostenvoranschlag der Firma „feuer&design“)
Dieser Antrag wurde am 12.09.2016 vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Erfurt ablehnend entschieden.
Wieder einmal half uns der Zufall. Am Wahlsonntag der Bundestagswahl im September 2017 saß Joachim Preß und Arne Bomberg zusammen als Wahlhelfer im Wahllokal der Johanniter. Sie kamen ins Gespräch und Herr Press gab ihm den Tipp, einen Antrag an die Sparkassen-Stiftung der Wartburgregion zu stellen.
Die Rettung unseres Vorhabens gelang so mit der großzügigen Spendenzusage der Sparkassenstiftung der Wartburg-Region in Höhe von 2000,- Euro im Nov. 2017. Der Burg- und Heimatverein übernahm die restliche Summe aus Spendenmitteln.
Am 29.01.2018 begann die Firma „feuer&design“ mit dem Aufbau. Nur die Grundplatte mit wenigen Teilen der ersten Etage konnte aufgebaut werden.
Mit Schrecken mussten wir feststellen, dass besondere Teile fehlten und wir den Aufbau einstellen mussten. Wieder war es Klaus Martin, der sich an das Telefon klemmte und seine Beziehungen zur Weimarer Klassikstiftung spielen ließ. Nach etwa 14 Tagen kam die freudige Nachricht, dass die fehlenden Teile aufgefunden wurden. Der Fertigstellung stand nichts mehr im Wege.
Den Arbeiten der beiden Ofenbauer Odin Kindermann und Mario Labude durfte ich fast die ganzen Zeit mit dabei sein und manchmal auch etwas beim Aussuchen und Zureichen der Teile helfen oder als dritte Hand mit unterstützen. Es war schon beeindruckend, mit welch handwerklichem Geschick die Beiden die weit über 30 unterschiedlichen und absolut nicht winkligen Teile in die gewünschte Form brachten. Für die Arbeiten an den beiden oberen Etagen war dann auch ein Baugerüst von Nöten. Denn die Höhe des Ofens beträgt insgesamt 3 Meter.
In der kleinen Feierstunde am 02.03.2018
begrüßte Klaus Martin im Auftrag des Vorstandes des BuHV die Gäste, die sich im Rittersaal der Creuzburg eingefunden haben. Ein besonderer Gruß ging dabei an
- den Landrat des Wartburgkreises Herrn Krebs
- die VG Vorsitzende Frau Hunstock
- den Bürgermeister unserer Stadt Herrn Schwanz
- die Pastorin Frau Breustedt
- den Ehrenvorsitzenden des BuHV Herrn Wagner
- Herrn Preß von der Sparkassenstiftung der Wartburg-Region
- die Frau Kanzler von der Firma „feuer&design“ und
- Frau Schmiedberger von der Presse
Wir hoffen, dass der Rokoko- Steingutofen im Rittersaal der Burg, wo auch die Burggeschichte dargestellt wird und nunmehr von den Museumsgästen bewundert werden kann, einen würdigen Platz gefunden hat.
Wolfgang Bischoff
Mitglied des BuHV