Burgenexkursion 2018

 Es ist immer ein besonderes Highlight, wenn sich die Vereinsmitglieder des Burg- und Heimatvereins Creuzburg e.V. zu der einmal im Jahr stattfindenden Burgenfahrt treffen. Das Programm, Treffpunkt und Uhrzeit wurden schon vorher im Werratal-Boten veröffentlicht. Auch einige interessierte Gäste haben die Möglichkeit genutzt, an dieser Fahrt teilzunehmen.

In diesem Jahr führte unsere Fahrt nach der Kleinstadt Ranis im Südosten Thüringens, natürlich wieder mit dem Reiseunternehmen Gabriel aus Mosbach. Über der Stadt erhebt sich die gleichnamige Burganlage, für die ein kurzer Fußmarsch notwendig war. Am ersten Burgtor wurden wir von einem Burgfräulein im mittelalterlichen Gewand begrüßt. Diese hat uns dann auch sehr umfassend über die Geschichte der Burganlage, die als Grenzfeste gegen die Slawen im Saale- Orla- Gau diente, informiert. Sie sprach über die verschiedenen Epochen unter den verschiedenen Besitzern. Als besonderen Schmankerl gab es zur Begrüßung noch ein Ständchen von einem mittelalterlichen Spielmann auf dem Dudelsack.

Die Burganlage mit zwei Vorburgen geht auf das 13. und 14. Jahrhundert zurück, die hauptsächlich durch die Grafen von Schwarzburg ausgebaut wurde. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde die Burg im 16. Jahrhundert zum Schloss umgebaut. Seit 1994 gehört die Burg zur Stiftung Thüringer Gärten und Schlösser.

    

Im Schloss gibt es neben einer sehr schönen Waffensammlung auch eine Ausstellungen für seismische und geophysikalische Geräte, unter anderem auch einen chinesischen Seismografen aus dem Jahre 132 n. Chr. und auch eine Ausstellung zu steinzeitlichen Funden aus der Höhle unterhalb der Burganlage zu sehen. Natürlich waren wir auch in der alten Burgküche und im Hungerturm mit Verlies.

Zum Mittagessen ging es dann in Ranis in die Gaststätte „Zur Schmiede“. Der Wirt ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich zu begrüßen. Er ist ein richtiges Urgestein. Mit dem Essen hat es dank unserer Vorbestellung geklappt, wie das Bretzelbacken, trotz einer sehr kleinen Küche. Und geschmeckt hat es Allen.

Nach dem Essen ging es zum nahegelegenen Schloss Brandenstein.

  

Hier trafen wir auf den Besitzer des Schlosses, der uns einiges über die Geschichte und die heutige Nutzung berichtete. 1298 gab es die erste urkundliche Erwähnung der Burg, Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte ein Schlossneubau durch Heinrich von Brandenstein. Nach 1945 wurde dieses Objekt noch als Parteischule und später als Jugendherberge genutzt. Nach der Wende war dieses Schloss dem Verfall ausgesetzt. Die Familie Kahl hat es im Jahr 2000 käuflich erworben und seit dem sehr viel Zeit und Geld in dieses zum Schmuckstück gemauserte Objekt gesteckt. Heute betreiben die Familie Kahl im Schloss ein Münz- und Antiquitätenhandel sowie ein veganes Cafe. Natürlich durften wir einen Blick auf die vielen Ausstellungsstücke werfen. Der Sohn Fabian Kahl ist bestimmt vielen Lesern bereits aus der ZDF- Fernsehserie „Bares für Rares“ bekannt.

Unsere nächste Station war Schloss Heidecksburg in Rudolstadt.


Sie gehört zweifellos  zu den prächtigsten Barockschlössern Thüringens. Die ursprüngliche Burganlage stammt aus dem 13. Jahrhundert und war im Besitz der Grafen von Orlamünde. Im 14. Jahrhundert übernahmen die Schwarzburger Grafen die Burg. Im 16. Jahrhundert verlegten sie ihre Residenz nach Rudolstadt und bauten die Heidecksburg in mehreren Etappen nach allen Regeln der Barocken Baukunst aus. Die Burg war bis 1919 im Besitz der Grafen von Schwarzburg.

Da der Innenausbau mehrere Jahrzehnte andauerte, konnte man bei der Begehung der einzelnen Räume immer wieder die Veränderungen in der Ausstattung erkennen. Von unserem Gästeführer bekamen wir dann auch die gestalterischen Merkmale des nachfolgenden Rokoko ausführlich erklärt. Es ist ein absoluter Glücksfall, dass dieses Schloss die Kriegswirren und die anschließende Besatzungszeit ohne Schaden überlebt hat.

Bei einer Kaffeepause im angrenzenden Terrassenkaffee und dann auch etwas später beim Abendbrot im Hotel „Thüringer Waldblick“ Boxberg konnten wir uns über die verschiedenen Eindrücke weiter austauschen. Es war für alle Teilnehmer wieder ein wunderschöner Tag, zumal auch das Wetter an diesem Tag absolut gestimmt hat. Möge dieser Artikel auch dazu beitragen, dass der eine oder andere Lust bekommt, auf eigene Faust eine von den vielen Burgen und Schlössern in Thüringen zu erkunden oder sich beim nächsten Mal mit anschließt.

Der Vorstand des BuHV Creuzburg

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